Mariä Lichtmess oder Darstellung Jesu im Tempel

Dieser Feiertag basiert auf dem Bericht des Lukas-Evangeliums (Lukas 2,21ff) und vereint zwei inhaltliche Aspekte.

Zum einen wird zu Mariä Lichtmess an das jüdische Reinigungsritual gedacht, dem sich Maria einst unterziehen musste: So galt eine Frau im Alten Testament laut jüdischen Gesetzen vierzig Tage nach der Geburt eines Sohnes als unrein (s. 3. Buch Mose) und musste aus diesem Grund im Tempel ein Reinigungsritual mit Opfergaben über sich ergehen lassen. In der katholischen Tradition wurden zu diesem Anlass Lichtermessen gefeiert, woraus sich der Name »Lichtmess« ableitet.

Zum anderen waren nach altjüdischer Tradition alle erstgeborenen Söhne (also auch Jesus) Gott als Eigentum vorbehalten, die erst mit einem Opfer ausgelöst werden mussten. So brachte man Jesus zum Priester in den Tempel und er wurde dort vor Gott »dargestellt«. Bei diesem Tempelbesuch trifft die junge Familie auf die Prophetin Hannah und den besonders gottes­fürchtigen Mann Simeon. Beide erkennen in dem kleinen Jesus-Baby sofort den Messias, den Christus.

Endet zu Lichtmess nicht die Weihnachtszeit?
In der »Neuen Ordnung der Gottesdienste der evangelischen Kirche«, die seit dem 1. Advent 2018 in Kraft ist, wurde sich darauf verständigt, dass die Weihnachtszeit 40 Tage nach Jesu Geburt umfassen soll und somit bis Lichtmess bzw. der Darstellung Jesu im Tempel geht.

Für unsere katholischen Glaubensgeschwister wurde bereits im Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) der Sonntag nach dem Dreikönigstag (6. Januar) als Ende des Weihnachtsfestkreises festgelegt.

Zu Lichtmess werden wir also darauf aufmerksam gemacht, dass Jesus schon als Baby als der Christus (Retter, Erlöser) erkannt wurde.

Plakate zum Kirchenjahr / Lichtmess